Wofür ist es zu spät? – Eine Lesereihe im Spätkauf lädt Autor*innen, Passant*innen und Spätifreund*innen ein, Geschichten zu teilen und Fragen nachzugehen, auf die es vielleicht keine einfachen Antworten gibt. Mit Blick auf Spätis als Orte kultureller Relevanz verwandeln sich über einen Zeitraum von vier Monaten vier Berliner Spätis in Lese-Bühnen für Dichter*innen, deren Arbeit von Migration geprägt ist – sei es durch das Umschreiben von Sprache(n), durch räumliche Neuverortung, durch Erfahrungen von Zugehörigkeit oder durch die Demokratisierung öffentlicher Räume.
Aber wofür ist es eigentlich zu spät? Die Frage im Titel verweist auf die Komplexität der Gegenwärtigkeit, die sich oft erst im Rückblick vollständig erschließen lässt. Geschichte wird selten im Moment ihres Geschehens verstanden, sondern erst im Nachhinein – erinnernd, deutend, erzählend. In Zeiten gesellschaftlicher und kultureller Umbrüche ist dieses nachträgliche Verstehen besonders bedeutsam – wenn eine Epoche bereits endet oder wenn Worte erst im Rückspiegel auftauchen.
Dokumentation der Intervention in der Sticky21 Späti, Turmstraße 47, Berlin.
Kuratiert vom Kollektiv OPEN Späti entfaltet die Lesereihe eine vielschichtige Reflexion darüber, wie Migration ihre Spuren in Sprache, Schreiben und Zugehörigkeit hinterlässt. Hier ist Sprache nicht nur ein Ausdrucksmittel – sie wird zu einem Material, das bewegt, hinterfragt und überschrieben wird.
Getränk ab 16:30 / Lesung ab 17:00
Mit: Irina Bondas, Adrian Kasnitz, Winifred Wong
Mit: Yessica Klein, Inna Krasnoper, Dinara Rasuleva
27.07.2025; @KIEZKIOSK SPÄTI (Akazienstraße 18, 10823 Berlin)
Mit: Tanasgol Sabbagh, Mücahit Türk, Sarah Claire Wray.
24.08.2025; @Späti Karl & Marx Berlin (Karl-Marx-Straße 221, 12055 Berlin)
Mit: Giuliana Kiersz, hn. lyonga, Avrina Prabala-Joslin
Diese Lesereihe wird vom Berliner Senat für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert
- aus “the schöner route to jannowitzbrücke” von Winifred Wong.
- aus “[how \ long is the letter i]” von Inna Krasnoper.
- aus “ein gedicht, eine offene hand” von Tanasgol Sabbagh.
- aus “Beastchild” von Avrina Prabala-Joslin.